Vom Azubi bis zum Meister – alle sind online

Social Media ist nicht nur Spielplatz der Jugend – das zeigt eine neue Studie der Universität Potsdam und LMU München (Februar 2025). Sie untersucht, wie Menschen zwischen 18 und 74 Jahren soziale Medien nutzen – mit überraschenden Erkenntnissen für Handwerksbetriebe: Fast alle sind online – aber auf ganz unterschiedliche Weise.
Kernaussagen der Studie:
- Nahezu alle Altersgruppen sind auf Social Media aktiv.
- Die Nutzung ist alters- und plattformabhängig:
- 18–24 Jahre: >3 Stunden täglich – v. a. TikTok, Instagram, YouTube.
- 45–54 Jahre: ca. 1 Stunde – häufig Facebook, WhatsApp, YouTube.
- 65–74 Jahre: rund 40 Minuten – eher lesend und beobachtend.
- Auch berufliche Kommunikation (z. B. über WhatsApp-Gruppen) wird zunehmend digital.

Was bedeutet das fürs Handwerk?
- Alle Generationen im Betrieb sind online: Von der Junggesellin auf TikTok bis zum Altmeister auf Facebook – Social Media erreicht alle, wenn man den richtigen Kanal wählt.
- Zielgruppen gezielt ansprechen:
– Azubis: Instagram, TikTok
– Kundschaft 40+: Facebook, YouTube
– Bauleiterinnen, Technikerinnen: auch mal LinkedIn (mehr dazu unten) - Authentizität schlägt Hochglanz: Handwerksbetriebe müssen kein Kino produzieren. Ehrliche Einblicke, echte Menschen und saubere Arbeit überzeugen mehr als perfekt inszenierte Videos.
Lohnt sich LinkedIn fürs Handwerk?
Ja – aber gezielt eingesetzt.
Die Studie zeigt:
- LinkedIn wird vor allem von 25–44-Jährigen genutzt – beruflich motiviert.
- In klassischen Ausbildungsberufen spielt es noch keine große eine Rolle, aber: Für Betriebsinhaberinnen, Planerinnen oder Bauleiter*innen kann es ein wertvolles Werkzeug sein.
- Es eignet sich zur digitalen Visitenkarte, zur Fachkräftegewinnung im gehobenen Bereich oder zum Netzwerken z. B. im Kontext nachhaltiges Bauen oder Digitalisierung im Handwerk.
Tipp: Wer auf Fachmessen oder Branchenevents unterwegs ist, kann über LinkedIn Beziehungen aufbauen und neue Kooperationen anbahnen – auch mit Zulieferern, Kammern oder Berufsschulen.
Konkrete Tipps für Betriebe:
- Plattform-Mix clever wählen
→ TikTok für Azubis, Facebook für Kundschaft, LinkedIn für Fachleute. - Sprache an Zielgruppe anpassen
→ Locker & kreativ bei TikTok, verbindlich & informativ auf Facebook, professionell auf LinkedIn. - Kolleg*innen einbinden
→ Azubis gestalten Beiträge mit – das schafft Bindung und Reichweite. - Schulungen nicht vergessen
→ Auch erfahrene Kolleg*innen profitieren von Social-Media-Einstiegshilfen.
Fazit:
Die Studie zeigt: Social Media ist altersübergreifend relevant – auch im Handwerk. Wer die richtigen Kanäle nutzt, stärkt nicht nur sein Image und seine Sichtbarkeit, sondern gewinnt auch neue Mitarbeitende, Kundschaft und Partner. Und das Beste daran: Echte Geschichten aus dem Betrieb wirken besser als jede Werbung.
Lust bekommen, selbst einzusteigen?
Dann laden wir Sie herzlich ein zum Präsenz-Workshop:
„Digitales Seepferdchen – Workshop 3: Soziale Medien, Präsenz und Marketing“
Datum: 09. Juli 2025
Ort: Branchenzentrum Ausbau und Fassade, Rutesheim
Hier geht’s zur Anmeldung und weiteren Details: